von Sascha Felix
2017 stand im Zeichen der ersten 90 Minuten Sendung für die Redaktion Einstein. Thomas Gerber, Francois Loriol und Christian Bachmann machten sich daran die besten Geschichten für das Format in Spielfilmlänge zu recherchieren. An unserer ersten technischen Sitzung waren die Redakteure des Wissensmagazins schon ganz schön weit mit den Ideen, welche wir an Bord des sehr modernen Kreuzfahrtschiffes filmen konnten. Nach ersten Gedanken und Ideen konnten wir unseren Hauptprotagonisten der “Mein Schiff 3” bei uns auf der Redaktion willkommen heissen.
Kapitän Thomas Roth füllte den Raum mit seiner Präsenz
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde machte Kapitän Tom sofort klar, wer auf dem Schiff das Sagen hatte. Viele unserer Fragen konnte er mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Es sollte sich herausstellen, dass das Wort des Kapitäns auf dem Schiff ultimativ und endgültig ist. So konnten wir also neugierig und voller Vorfreude auf das Abenteuer unseren Wissensdurst stillen.
Erster Dreh mit Kapitän Tom
Um den Kapitän als Zuschauer besser kennen zu lernen, konnten wir Thomas Roth in Zürich treffen und ein Portrait über ihn drehen. Wir trafen bei den Aufnahmen auch auf seinen Vater, der ganz schön stolz auf den Sohnemann ist. Zudem haben wir nicht schlecht gestaunt, wie fit Tom ist. Er rannte fast so, wie ein Rennboot über den See schoss.
Materialschlacht und die Hilfe eines Profis
Nachdem wir uns unsere Ausrüstung zusammengestellt haben, war relativ schnell klar, dass wir unsere Kisten per Fracht nach Dubai senden müssen. Auf unserem Flug konnten wir das Material unmöglich “normal” aufgeben. So hatte unser Verzollungsprofi das Material bei kameramann.ch abgeholt und auf die Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate gesendet. Das Abholen des Materials war ein ziemlicher Hürdenlauf – jedoch nichts gegen das wieder in Richtung Zürich schicken. Aber dazu später mehr. Als wir nach unserem Flug in Dubai am Hafen unsere Kajüten auf dem “Mein Schiff 3” bezogen hatten, installierten wir uns und das Material. Kevin und Bastian teilten sich ein Zimmer mit Sicht nach aussen. In ihrem Zimmer wurde zudem auch kopiert und kontrolliert. Diese Aufgabe übernahm aber bald Thomas Gerber – die Verwaltung der Daten nahm sehr viel Zeit und hohe Konzentration in Anspruch. Immerhin drehten wir teilweise mit bis zu fünf Kameras. Die Fahrt quer durch den Golf von Oman verlief ruhig und besonnen. Die Touristen genossen die Reise, das Essen, die Bar und Bastis fröhliches “Grüzzzi”, dass er jedesmal im Lift zu Passagieren zurief. Sie hatten ihre Freude daran. Nachdem wir alle Geschichten im Kasten hatten und in Richtung Zürich aufbrachen, nam die Geschichte ihren Lauf. Es war fast unmöglich, dass der Transportunternehmer zum Schiff kommen konnte und das Material wieder in Empfang nahm um es wieder nach Zürich zu senden. Mit viel Geduld, mehrmaligem Vorsprechen bei verschiedenen Menschen mit verantwortungsvollen Jobs, gelang es doch noch nach ca. vier Stunden das Material abzugeben. Hätte ich die vier Stunden nicht vor dem Schiff stehen bleiben müssen (ich konnte weder zurück noch das Gelände verlassen, weil ich sonst nicht mehr zurück hätte dürfen) wäre die Geschichte nur halb so erzählenswert. Am nächsten Morgen flogen wir zurück, für uns war der Job erledigt. Für unsere Kollegen Gerber und Loriol fing er jetzt nochmals an. Visionieren, Büscheln, Schneiden, Texten und durch die Abnahmen manövrieren wie einst Kapitän Tom am Hafen von Dubai. Grossartig.